CFP: Literary Theory and Media Change (JLT)

Call for Articles: Journal of Literary Theory, Vol. 6, No. 2 (2012)

Literary Theory and Media Change

Submission Deadline: January 15th 2012

CALL FOR ARTICLES

Literature is part of a media world that does not only change the physical aspects of reading by introducing e-books, audio books and other formats, but which links literature to the realms of movies, hypertexts, social media and other phenomena, where different hierarchies of aesthetic objects and their evaluation apply. How do these changes affect concepts and theories of literature?

Papers are welcome that systematically analyze the changing attitudes, terms and concepts of literary theory provoked by recent (or not so recent) shifts in (digital) media environments.

Possible topics could include, but are not limited to the discussion of changes in reading habits, possibilities opened up to research by digital corpora, aspects of media competition, convergence, and combination in relation to literature, aspects of the history of media or literature studies.

Contributions should not exceed 50,000 characters in length and have to be submitted until January 15th, 2012. Please submit your contribution electronically via our website www.jltonline.de under ‘Articles’.

Articles are chosen for publication by an international advisory board in a double-blind review process.

For further information about JLT and to view the submission guidelines, please visit www.jltonline.de or contact the editorial office at jlt@phil.uni-goettingen.de.

Christina Riesenweber
Assistant Editor
JLT – Journal of Literary Theory
Georg-August-Universität Göttingen
Seminar für Deutsche Philologie
Kate-Hamburger-Weg 3
37073 Göttingen
0049 – (0)551 – 39 – 7534
 
JLT@phil.uni-goettingen.de
www.JLTonline.de

CFP: Interpiktorialität – der Dialog der Bilder

Ruhr-Universität Bochum

04.-05.11.2011

CALL FOR PAPERS

»Tout texte se construit comme mosaïque des citations, tout texte est absorption et transformation d’un autre texte« – so formulierte Julia Kristeva den Grundgedanken einer Theorie der Intertextualität. Der Begriff der Interpiktorialität (andere Begriffswörter sind ›Interpikturalität‹, ›Interikonizität‹ und ›Interbildlichkeit‹) behauptet, dass es sich bei Bildern ähnlich verhält. Bezieht sich ein Bild nicht auch unweigerlich auf andere Bilder, erfolgt nicht jede Bezugnahme eines Bildes als interpiktoriale Referenz?

Doch trotz der grundlegenden Ähnlichkeit der Referenzialität von Texten und Bildern lässt sich im obigen Zitat nicht einfach ›Text‹ durch ›Bild‹ ersetzen, schon weil ›Zitat‹ ein textualistisches Konzept ist, das wesentlich auf der Idee beruht, dass eine Textstelle unter Absehung von ihrer Materialität gleichsam restlos wiedergegeben werden kann, indem ihre Buchstaben reproduziert werden (und nicht ihre Schriftart, ihr Satz, usw.).

Dass es aber keine einfache Übertragung intertextueller Termini auf interpiktoriale Verhältnisse geben sollte, bedeutet nicht, dass es keine Möglichkeit der Ordnung interpiktorialer Bezüge gibt. In dieser Hinsicht sind die Typologien der Intertextualitäsforschung, die Operationen der Installation, der Suggestion und der Absorption (citation, allusion, implicitation, etc. bei Tiphaine Samoyault) oder der ludischen, satirischen oder ernsten Transformation und Imitation (parodie, pastiche, burlesque, etc. bei Gérard Genette) unterscheiden, vorbildlich.

Solche Ordnungsversuche fehlen indes für Referenzen von Bildern auf Bilder, weshalb sich etwa Systematisierungen intermedialer Bezüge mangels Alternativen auf intertextuelle Modelle berufen. Die Bildwissenschaften scheinen unterdessen dem Beispiel der Kunstwissenschaft zu folgen, die sich, nach einem Diktum Gottfried Boehms, »nur selten auf die systematische Seite ihrer Aufgabe« besonnen hat, und erstellen ikonografische Reihen nach Maßgabe entweder rein thematischer oder vage bleibender ›Ähnlichkeiten‹ von Bildern.

Eine Systematisierung interpiktorialer Bezüge aus kunst- und medienwissenschaftlicher Sicht, die vorübergehend an der analytischen Fiktion reiner Bild-Bild-Bezüge festhält (während in der Praxis nur Verbünde von Texten und Bildern begegnen, was W.J.T. Mitchell in der Sentenz »all media are mixed media« festgehalten hat) könnte auch zu einer Klärung des Verhältnisses von Text und Bild beitragen, indem sie die Eigenlogik der Bilder anhand der Unzulänglichkeiten intertextueller Kategorien entwickelt (vgl. Norman Bryson, der statt ›Interpiktorialität‹ von ›Interpenetration‹ spricht).

Dabei stellen sich unter anderen folgende Fragen:

  • Welche formalen Eigenschaften begründen die Annahme eines interpiktorialen Bezugs?
  • Welche Typen von Bezugnahmen von Bildern auf Bilder gibt es?
  • Welche Besonderheiten weisen technische Bilder dabei auf?
  • Welchen Beitrag können interpiktoriale Kategorien zur Analyse intermedialer Bezüge leisten?

Erbeten werden kunst-, medien-, bild- oder literaturwissenschaftliche Beiträge zu interpiktorialen Bezügen zwischen ›äußeren‹ Bildern jeglicher Provenienz, vom Gemälde bis zum digitalen Video, die die Formen und Funktionen von Bild-Bild-Bezügen entweder aus systematischer Sicht – das heißt mit dem Ziel der Bestimmung eines Typs oder der Konstruktion einer Typologie – oder ›vergleichender‹ Perspektive – das heißt in Relation zu intertextuellen oder intermedialen Kategorien – analysieren.

Abstracts (200 Wörter) für Vorträge von 20 Minuten Länge bitte bis 15.07.2011 an:

Dr. Guido Isekenmeier
Ruhr-Universität Bochum
Englisches Seminar
guido.isekenmeier@rub.de
 
Institut für Kulturforschung Heidelberg
Projekt ›Beobachtung visueller Kultur‹
isekenmeier@kulturforschung-hd.de